Berlin/Frankfurt am Main, 15. August 2025

Wir sind Kunststoff fordert UN-Abkommen zum verpflichtenden Ausbau der globalen Abfall- und Kreislaufwirtschaft

Die Partner der Initiative „Wir sind Kunststoff“ sind enttäuscht über das vorläufige Scheitern der internationalen Verhandlungen zu einem globalen Plastikabkommen und fordern einen fokussierten Neustart.

Unsere Vision einer nachhaltigen globalen Kunststoffwirtschaft braucht ein starkes, verbindliches Rahmenwerk – und genau das ist jetzt auf der Strecke geblieben.

Das Scheitern sollte als Chance gesehen werden, einen neuen Anlauf mit einem klareren Fokus zu nehmen. Es braucht ein Abkommen, das den schnellen und konsequenten Ausbau der globalen Abfallwirtschaft und Kreislaufsysteme für Kunststoffe ins Zentrum rückt. Die Weltgemeinschaft steht in der Pflicht dafür zu sorgen, den rund 2,7 Milliarden Menschen, die bisher keinen Zugang zu einer angemessenen Abfallwirtschaft haben, den Anschluss an die Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Essenziell sind dabei verpflichtende nationale Aktionspläne, die den Fortschritt messbar und verbindlich machen.

Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Schlüssel für mehr Klima- und Meeresschutz. Dies geht weit über Recyclingquoten hinaus und umfasst auch Vorgaben für die Produktgestaltung im Hinblick auf Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit sowie Finanzierungsmechanismen für weltweite Sammel-, Sortier- und Recyclinganlagen. Das Prinzip der erweiterten Herstellerverantwortung ist mittlerweile in vielen Ländern etabliert. Es muss auf die Situation unterschiedlicher Länder angepasst werden.

“Das Scheitern der Verhandlungen ist ein Rückschritt für Menschen und Umwelt weltweit. Umso mehr setzen wir uns für einen Neustart des Prozesses und eine Fokussierung auf wirksame und akzeptierte Maßnahmen ein. Die Vermüllung der Meere und der Umwelt mit Plastik ist ein globales Problem und braucht globales Handeln. Und darum: Abfallmanagement, Kreislaufwirtschaft und nachhaltiges Produktdesign.”

Dr. Christine Bunte, Plastics Europe Deutschland (PED)
Dr. Martin Engelmann, Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV)
Thorsten Kühmann, VDMA Kunststoff- und Gummimaschinen

Die Initiative „Wir sind Kunststoff“ wird angeführt durch den Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. und seinen vier Trägerverbänden sowie von PlasticsEurope Deutschland e. V. und dem VDMA Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen. Gemeinsam wollen die Verbände den offenen Austausch und Dialog zu Innovationen und nachhaltigen Entwicklungen der Kunststoffindustrie in Richtung Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Mit einem Jahresumsatz von über 100 Milliarden Euro, einem hohen Exportanteil und ihrer Innovationskraft gehört die Kunststoffindustrie mit ihrer zunehmend nachhaltigeren Ausrichtung nicht nur bei High-Tech-Anwendungen zur Weltspitze.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 69,4 Mrd. € und 312.879 Beschäftigten in 2.985 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

Pressekontakt

Ansprechpartner:
Bettina Dempewolf (PlasticsEurope Deutschland)
Tel.: 0171-9713962

Mara Hancker (Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie | GKV)
Tel.: 06172-92 6666

Ina Hoch (VDMA)
Tel.: 069-69 6603-1844

Fink & Fuchs AG
Susan Seifert
E-Mail: presse@wir-sind-kunststoff.de