Berlin, 13. November 2023

Chancen zur Reduktion von Meeresmüll durch verbindliches UN-Abkommen

Bis 2024 soll ein rechtlich verbindliches Abkommen zur Reduktion von Meeresmüll und Umweltbelastung ausgehandelt werden. Das Verhandlungsmandat dazu haben die Delegierten der 5. Umweltkonferenz der Vereinten Nationen 2022 erteilt. Vom 13. bis 19. November 2023 findet die nächste Verhandlungsrunde im Hauptquartier des UN-Umweltprogramms in Nairobi statt.

Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV) begrüßt die Bemühungen der Staaten, ein rechtlich verbindliches Rahmenwerk zur Reduktion von Meeresmüll und Umweltbelastungen zu erreichen. „Der massenhafte Eintrag von Kunststoffabfällen in die Meere ist nicht hinzunehmen. Unsere Umwelt wird in inakzeptabler Weise geschädigt und wertvolle Ressourcen werden verschwendet. Ein rechtlich verbindliches Abkommen bietet die Chance, den Eintrag von Kunststoffabfällen in die Meere endlich wirksam an den Quellen zu reduzieren“, so GKV-Hauptgeschäftsführer Dr. Oliver Möllenstädt.

Aus Sicht der Kunststoff verarbeitenden Industrie soll das Abkommen die Priorität auf Maßnahmen legen, die sich auch in ärmeren Ländern wirksam implementieren lassen. Dort entscheidet oft allein der Wert des Abfalls darüber, ob er vom informellen Sektor für das Recycling gesammelt wird oder aber in der Umwelt verbleibt. „Hier müssen wir ansetzen: Menschen, die Plastikabfälle einsammeln und zu Verwertungszentren bringen, müssen dafür entlohnt werden – und zwar von den Inverkehrbringern der verpackten Produkte. Das Prinzip der Erweiterten Herstellerverantwortung ist mittlerweile in ganz Europa etabliert. Es muss aber auf die Situation ärmerer Länder angepasst werden; insbesondere muss der informelle Sektor partizipieren. Im Idealfall nützt das System aber auch den Inverkehrbringern, denn im Zuge der Kreislaufwirtschaft steigt der Bedarf an recycelten Sekundärrohstoffen. Die Industrieländer sollten beim Aufbau effektiver Systeme und Infrastruktur zur Verwertung von Kunststoffabfällen stärker als bisher unterstützen“, sagte Dr. Oliver Möllenstädt.

Der GKV beteiligt sich seit 2019 am Transfer von Wissen und Technologien zur Sammlung und Sortierung von Kunststoffabfällen im Rahmen der PREVENT Waste Alliance. Die PREVENT Waste Alliance wurde 2019 vom Bundesentwicklungsministerium (BMZ) ins Leben gerufen. Unter ihrem Dach arbeiten mehr als 450 Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft⁠ und öffentlichen Institutionen gemeinsam an innovativen Lösungen für die Kreislaufwirtschaft.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 72,5 Mrd. € und 319.264 Beschäftigten in 2.997 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V.
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