• Standard-Thermoplaste Januar 2022: Der C2-Rollover und eine geringe Nachfrage ersticken manche Preisverhandlung im Keim 
    • C3-Anstieg könnte bei manchen Typen zum Preisaufschlag führen
    • PET-Markt zeigt sich heterogen

PE: Wegen des C2-Rollovers und einer geringen Nachfrage war die Messe bei den LD-Folien rasch gelesen – und alle Beteiligten einigten sich auf ein Rollover. Der C2-Preis für den Februar (+ 67,50 EUR/t) und die weiterhin erwarteten Energiekosteneinpreisungen dürften die Preise jedoch im Februar nach oben ziehen. Bei LLD Spritzguss bleibt die europäische Produktion limitiert. Dennoch gelang es den Erzeugern, die Kontrakte größtenteils gut zu erfüllen. Und schließlich das dauersuperknappe EVA: Hier werden Erzeugerträume wahr.

PP: Eigentlich war erwartet worden, dass die Erzeuger von Homo Spritzguss im Januar versuchen würden, ihre Preise nach oben zu treiben (nicht zuletzt mit dem Hinweis auf die gestiegenen Energiekosten). Erstaunlicherweise gelang dies jedoch nicht. Stattdessen einigte man sich relativ schnell auf einen Rollover, der dem C3-Kontrakt folgte. Typenübergreifend bleiben die Abrufe aus der Automobilindustrie mehr als mau. Verarbeiter füllen deshalb ihre Lagerbestände auch nicht in dem erwarteten Umfang auf, sondern ordern nur das Notwendige.

PVC: Die Notierungen des Basismaterials haben sich im Januar 2022 seitwärts entwickelt, so wie auch einen Monat zuvor. Erneut gelang es den meisten Anbietern nicht, die gestiegenen Energiekosten einzupreisen. Denn Importe – und diese auch noch zu vergleichsweise moderaten Preisen – hatten die Verfügbarkeit leicht verbessert, und zudem schwächte die Nachfrage etwas ab. Die aufgeschobene Einpreisung der Energiekosten wollen viele Erzeuger im Februar nachholen. Als Aufschlagsargument ins Feld geführt wird aber auch sicherlich der Anstieg der C2-Referenz (+67,50 EUR/t).

PS: Der Anstieg der Styrol-Referenz (+119 EUR/t) hat die Preise der Styrolkunststoffe im Januar 2022 weiter nach oben gezogen und EPS sowie ABS neue Allzeithochs beschert. Bei Polystyrol erhöhten mehrere Anbieter die Preise über die SM-Kostensteigerung hinaus und begründeten dies mit den gestiegenen Energiekosten. Auch bei den europäischen ABS-Produzenten galt die Weitergabe der (Komposit)kosten als untere Grenze der Aufschläge. Doch insbesondere bei den Spritzgießtypen machten sich günstige Importe aus Asien bemerkbar. Bei allen Styrolkunststoffen hat sich die Versorgungslage im Laufe des Januar etwas verbessert.

PET: Die europäischen PET-Märkte zeigten sich im Januar recht heterogen. Bei einigen Großabnahmen kam es zu Wechseln von Quartals- auf Monatsfixierungen, was für den Januar in diesen Bereichen wegen gestiegener Rohstoff- und Energiekosten bis zu dreistelligen Anhebungen führen konnte. Die Abnehmer wollten den Wechsel dennoch, weil sie von schon bald wieder fallenden Notierungen ausgehen. Die Erhöhungen hatten Auswirkungen auch auf die von KI berichteten mittleren Abnahmen, wo im Schnitt 60 EUR/t mehr als im Dezember bezahlt wurden. Am oberen Rand wurden für Kleinstmengen meist 20 EUR/t mehr fällig. Der Februar verspricht eine Pokerpartie.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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