• Die Notierungen tendieren uneinheitlich
    • C3-Preis sinkt erstmals seit Monaten leicht
    • Schwächelnde Nachfrage aus dem Automobilsektor und bei Hausgeräten
    • Mehr Importe sorgen für Entspannung


PE: Grundsätzlich herrscht eine gewisse Verunsicherung am Markt. Bei vielen Qualitäten bleibt das Angebot eng, auch wenn einige Importe die Gesamtlage verbesserten. Kontraktvereinbarungen konnten meist befriedigend erfüllt werden, und einige Verarbeiter fanden sogar Zusatzmengen für neue Projekte. Massive Importe aus Übersee sind gleichwohl nicht zu erwarten. Meist sind die Verarbeiter auf Produktion aus Europa angewiesen. Der Gesamtmarkt geht von fallenden Preisen aus. Rohrqualitäten sahen, erstmals seit vielen Monaten, einen Rückgang bei den Preisen. Der Markt für EVA war, ist und bleibt leer.

PP: Nachdem der C3-Preis seit Dezember 2020 eigentlich nur eine Richtung gekannt hatte – nämlich: aufwärts –, kam es im September erstmals zu einem Abschlag – wenn auch nur um moderate 5 EUR/t. Die Produzenten konnten ihre Preisvorstellungen nicht durchsetzen. Im Gegenteil. Produktionsseitig hat sich die Lage in Europa entspannt. Hinzu kamen höhere Importmengen aus Asien und Fernost, Bang in die Zukunft blicken lässt jedoch die schwächelnde Nachfrage aus dem Automobilsektor. Nicht besser sieht es bei der „Weißen Ware“ aus.

PVC: An den Grundvoraussetzungen der vergangenen Monate hat sich nichts geändert: Die enge Verfügbarkeit und die hohe Nachfrage trieben die Preise im September 2021 weiter nach oben. Der C2-Kontrakt (- 8 EUR/t) spielt bei der Preisfindung ohnehin nur noch eine untergeordnete Rolle. Ungeplante Anlagenausfälle schränkten das Angebot von Basis-PVC weiter ein, und erhoffte Importe blieben weitgehend aus. Umso gravierender machte sich am Markt bemerkbar, dass zusätzliche Mengen in den Export wanderten. Im Oktober steuern die PVC-Preise neuerlichen Aufschlägen entgegen, da geplante Anlagenwartungen das Angebot weiter reduzieren.

PS: Der Rückgang der Styrol-Referenz im September (-91 EUR/t) fand nur bei Polystyrol eine nahezu vollständige Weitergabe, wobei der neuerliche Kostenanstieg des Zuschlagsstoffs Butadien (+90 EUR/t) den Umfang der Preissenkung reduzierte. Bei den Werkstoffen wurde die SM-Kostenermäßigung nur zum kleinen Teil oder gar nicht eingepreist. Bei ABS ist die Verfügbarkeit seit vielen Monaten unterirdisch, und Engpässe prägen auch den Markt für EPS. Besserung ist nicht in Sicht. Vor diesem Hintergrund ist für den Q4-Auftaktmonat mit Aufschlägen zu rechnen, die über dem Oktober-Anstieg der SM-Referenz (+23 EUR/t) beziehungsweise dem Anstieg der ABS-Kompositkosten (SM +23, Butadien -75, ACN +31) liegen werden.

PET: Die europäischen PET-Preise haben im September 2021 etwas überraschend angezogen. Das Angebot blieb auf die europäische Produktion beschränkt, Importe waren weiterhin Mangelware und die Spotmärkte leer. Dann machten sich einzelne Minderproduktionen durchaus bemerkbar, weil die Nachfrage etwas besser ausfiel als erwartet. PX tendiert aktuell stabil bis leicht sinkend. Die Marktlage zeigt ebenfalls wenig Anlass für große Preissprünge im Oktober. Unsicher bleibt jedoch die Entwicklung bei den Energiekosten.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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Dr. Oliver Möllenstädt, Hauptgeschäftsführer
Tel.: +49 (030) 2061 67 150
o.moellenstaedt@gkv.de

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