• Polymere folgen fast ausnahmslos der Vorproduktentwicklung
    • PVC und ABS mit leichten bis mittleren Engpässen
    • Situation wird sich im November meist fortschreiben

Abschläge bei den Polyolefinen, Aufwärtstrend beim engen PVC, wenig einheitliche Linie bei Styrolkunststoffen – die zurückliegenden Oktoberwochen brachten einiges an Bewegung für die berichteten Typen. Die Mehrzahl der Polyethylen-Typen vollzog den Abschlag beim Vorprodukt Ethylen von 10 EUR/t nach. Die zuvor seitens der Erzeuger angedachten Preiserhöhungen waren schnell vom Tisch, allenfalls konnte hier und da ein Rollover verzeichnet werden. Käufe wurden vielfach mit Blick auf den Jahresendbonus getätigt. Die Produktion der Halbfertig- und Fertigprodukte geht jedoch vielfach direkt in den Lagerbestand – in der Hoffnung auf eine Belebung im Frühjahr. Für den November gab es Erhöhungswünsche einiger Erzeuger von bis zu 50 EUR/t – diese wurden jedoch noch unter der Annahme ausgegeben, dass sich Ethylen verteuern würde. Polymere werden ohne Ausnahme dem Rollover des Vorprodukts folgen.

Bei PP wurde der geringe C3-Abschlag in der Regel eingepreist. Nur einzelne Typen verzeichneten stabile Preise – bei PP-H Spritzguss stützte die belebtere Nachfrage, bei PP TV 20 dunkel/sz das niedrige Preisniveau und bei PP GF2 30 die Verteuerung von Beimischungskomponenten. Einige Anlagen fahren im November die Produktion wieder hoch, was die allgemeine Angebotssituation verbessern dürfte. Da aber weitere Impulse ausbleiben, dürften die Preise im November seitwärts tendieren.

Die Notierungen für PVC strebten weiter nach oben. Den Erzeugern spielte weiterhin die knappe Verfügbarkeit in die Karten, die aus dem Zusammenspiel von reger Nachfrage und diversen Anlagenausfällen resultierte. Im November wird sich die Hausse fortsetzen, zumal in Europa nach wie vor mehrere Anlagen nicht am Netz sind beziehungsweise erst wieder angefahren werden. Im Windschatten des Basismaterials werden sich auch Compounds und Pasten verteuern.

Nach dem Rückgang der Styrol-Referenz tendierten die Notierungen für Polystyrol und EPS nach unten, wenn auch meist nicht im Umfang der Kostenreduktion. Die Preise für ABS zogen etwas an – Käufer zollten der engen Marktlage Tribut. Inzwischen sind auch PS und EPS nicht mehr so gut verfügbar wie noch vor einigen Monaten. Dies spielt den Anbietern in die Karten, wenn sie im November die Preise anheben werden. Der Anstieg der SM-Referenz von 58 EUR/t wirkt dabei als Steighilfe.

Leichte Festigungstendenzen zeigte der europäische PET-Markt. Der Impuls dazu kam bei ruhigen Vorproduktmärkten und weiter geringem Endmarkt-Bedarf aus einer spürbaren Verringerung des Angebots. Der Nachfragesog aus den USA hielt an, zugleich dehnten sich Wartungen an wichtigen europäischen Produktionsstandorten aus. Im November werden Nachfrage-Impulse weiter ausbleiben, bei Normalisierung der Angebotslage. Unter dem Strich werden sich die Notierungen kaum ändern, allenfalls könnte es wieder zu leichten Abschlägen kommen.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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Tel.: +49 (030) 2061 67 150
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