• Wenig Bewegung bei den Polyolefinen und PET
    • Zum Teil kräftige Aufschläge für PVC und Styrolkunststoffe
    • Im Dezember wohl markante Preissteigerungen bei PS, EPS und ABS

Kaum Veränderungen bei den Polyolefinen, Rollover bei PET und teilweise deutliche Preiserhöhungen bei PVC und den Styrolkunststoffen – grob umschrieben präsentierte sich so die Preisentwicklung der Standard-Thermoplaste im November 2020. Bei PE konnten die Erzeuger nur bei einigen Typen ihre Aufschlagsforderungen anteilig durchsetzen. Trotz etlicher Anlagenausfälle in Europa konnte der Bedarf meist zeitnah bedient werden. Vor allem bei Folienmaterialien war das Fehlen der Importe aber zu spüren. Im Dezember stehen Forderungen oberhalb der C2-Kostenweitergabe von 20 EUR/t im Raum, doch die Marktlage wird Margenverbesserungen der Erzeuger kaum zulassen.

Auch die Notierungen für PP blieben weitgehend stabil – kostenseitig gab es nach dem Rollover der C3-Referenz ohnehin keine Impulse. PP-H wurde somit auf dem Vormonatsniveau fortgeschrieben, und bei PP-C zogen Anbieter lediglich bisherige Tieflagen etwas nach oben. Da sich der Effekt von Anlagenstillständen verstärken dürfte und die C3-Referenz im Dezember um 15 EUR/t anzog, stehen den Verarbeitern wohl leichte Aufschläge ins Haus.

Derweil setzt sich die Hausse der PVC-Preise aufgrund der weiterhin engen Marktlage fort. Zwar haben mehrere Produktionsanlagen inzwischen den Betrieb wieder aufgenommen, aber die Läger waren weiterhin leer. Produzenten möchten die Notierungen im Dezember weiter anheben und verweisen auf das höhere Preisniveau in anderen Weltregionen. Doch auch hier ist PVC schon ziemlich teuer und der Spielraum für weitere Aufschläge begrenzt. Zudem lässt die Nachfrage saisonal nach. Da sich die PVC-Preise von den Vorproduktkosten zuletzt weitgehend entkoppelt haben, dürfte auch der Anstieg der C2-Referenz nicht ins Gewicht fallen.

Die Preise der Styrolkunststoffe strebten nach dem Anstieg der Styrol-Referenz (+58 EUR/t) auf breiter Front nach oben. Die Erhöhungen fielen jedoch sehr unterschiedlich aus. Bei EPS blieben sie meist etwas unter dem Kostenanstieg, während PS-Anbieter im Zuge einer knappen Verfügbarkeit eine leichte Margenverbesserung erwirkten. Den Vogel schoss ABS ab: Aufgrund der engen Marktlage, die weiterhin aus dem geringen Umfang von Importen resultierte, konnten die Anbieter zum Teil markante Aufschläge durchsetzen. Im Dezember werden die Notierungen noch einem deutlich steigen, nachdem die SM-Referenz um 139 EUR/t nach oben schnellte.

Der PET-Markt blieb hingegen ruhig. Das maßgebliche Vorprodukt PX ließ leicht nach. Die Versorgung aus der europäischen PET-Produktion wurde stetig besser. Importe waren wenig anzutreffen, da das hiesige Preisniveau für asiatische Lieferanten nicht attraktiv ist. Im Vorfeld des Weihnachtsgeschäfts belebte sich die Nachfrage, blieb aber Corona-bedingt immer noch relativ gering. Die Marktteilnehmer einigten sich auf die Weiterschreibung der Oktobernotierungen, auch der Dezember wird wohl weitgehend ruhig bleiben.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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