• Vorprodukte bestimmen die Abschläge im November

    • Versuche zur Margenverbesserung erfolglos 

    • Im Dezember allenfalls Stabilität erwartet

    • Flaue Nachfrage bestimmt die Lage


Parallel zum Vorprodukt Ethylen gaben alle berichteten Polyethylen-Typen im November um durchschnittlich 30 EUR/t nach. Teilweise deutlich tiefer liegende Spotangebote auf dem Markt hatten wegen der Ausschöpfung der Jahresendboni meist nur unwesentlichen Einfluss auf die Kontraktpreise. Dagegen übten vermehrte Spotangebote vor allem für höherwertige Metallocen-Typen aus den USA spürbar Druck auf die Preise für LLD-Folien aus, und auch bei HD-Blasformtypen sorgt der Handelsstreit zwischen den USA und China für einen erheblichen Zufluss an USA-Importware.

Den europäischen Anbietern von Polypropylen blieb weit überwiegend keine andere Wahl, als die Vorgabe der gefallenen Propylen-Referenz in voller Höhe als Abschlag auch in den PP-Preisen zu gewähren. Auch bei den PP-Compounds ging die C3-Abwertung bei ähnlicher Lage reibungslos in die Notierungen über.

Zunächst verfolgten die europäischen PVC-Produzenten den Plan, durch einen Rollover die Kostensenkung beim Ethylenanteil einzubehalten und so ihre Margen etwas zu verbessern. Am Ende einigte man sich jedoch auf das übliche Bild der 50-prozentigen Weitergabe des Ethylen-Abschlags.

Die Notierungen der Styrolkunststoffe reagierten mit weiteren Abschlägen auf die erneut rückläufige Styrol-Referenz. Das vorherrschende Überangebot konterkarierte die Versuche der Erzeuger, einen Teil der Kostenermäßigung einzubehalten.

Bei weiterhin flauer Nachfrage näherten sich die PET-Spotpreise unter dem zusätzlichen Druck attraktiver Importangebote weiter der Marke von 800 EUR/t. Auch sehr große Mengen rangieren ähnlich, was die Kluft zu den von KI berichteten kleinen, monatlich kontraktierten Mengen etwas weiter aufreißt.

Bei insgesamt eher liquider Marktlage dürfte im Dezember die um 10 EUR/t festere Ethylenreferenz bei PE allenfalls für Stabilität sorgen. Ein Rollover ist für die meisten Typen das wahrscheinlichste Szenario, zumal die bis zum Jahresende benötigten Mengen vielfach recht klar bezifferbar sind.

Obwohl die C3-Referenz einen leichten Aufschlag von 5 EUR/t verzeichnete, sorgt die liquide tendierende Marktlage bei PP für anhaltenden Preisdruck. Vor dem Hintergrund der lahmenden Ordertätigkeit aus dem Automobilbau droht ein fast völliger Stillstand der Nachfrage.

Die liquide tendierende PVC-Marktlage dürfte die Weitergabe der leichten Steigerung beim Ethylen-Anteil erschweren. Die Anbieter halten mit Produktionsdrosselungen und Exportplänen dagegen.

Der Trend zu geringen Polystyrol-Lagerbeständen überwiegt in den kommenden Wochen. Angesichts auch einer neuerlich weicheren Styrol-Referenz ist der Weg für Preisreduktionen vorgezeichnet.

Insgesamt ist der PET-Markt nun anscheinend wieder in den seit Jahren fundamental herrschenden Überversorgungsmodus zurückgekehrt. Unabhängig von der vermutlich wenig dynamischen Kostenentwicklung sind für den Dezember weitere Abschläge zu erwarten.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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Dr. Oliver Möllenstädt, Hauptgeschäftsführer
Tel.: +49 (030) 2061 67 150
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