- Monomerkontrakt gibt Abwärtsrichtung vor
- Stabilisieren sich die Notierungen im Juni?
PE: Die Vergünstigung des Ethylenpreises (-70 EUR/t) gab die Richtung vor. Zwar scheuten die meisten Anbieter zu Beginn des Monats noch davor zurück, die gesunkenen Kosten vollständig weiterzugeben. Doch gegen Ende des Monats kam kein Erzeuger mehr um die Gewährung von Abschlägen herum. Die europäische Produktion lief gedrosselt, aber unbeeinträchtigt. Material stand somit in ausreichenden Mengen zur Verfügung. Die Nachfrage pendelte sich auf stabilem, aber niedrigem Niveau ein. Neue Aufträge blieben rar. Der Rollover für das Vorprodukt Ethylen könnte die Notierungen im Juni stabilisieren. Importmengen und der gefühlte Nachholbedarf an Preisanpassungen, die im April ausgeblieben waren, dürften bei so manchem Verarbeiter jedoch die Lust aufs Verhandeln wecken.
PP: Für Verarbeiter könnte es eine frohe Kunde sein: Die Preise für Polypropylen sind zurück auf dem Niveau vom Januar 2024. Doch angesichts der nahezu nicht-existenten Nachfrage aus den Abnehmerindustrien kommt keine echte Freude auf. Auch im Mai sahen sich die Erzeuger genötigt, die gesunkenen Kosten des Propylens (-65 EUR/t) zumeist vollumfänglich an ihre Kunden weiterzugeben. In Einzelfällen kam es sogar zu Sondervereinbarungen mit noch höheren Preisabschlägen. Auch im Juni sind keine großen Preisveränderungen zu erwarten. Angesichts günstiger Alternativen am Markt könnten Anbieter zu moderaten Preiszugeständnissen bereit sein. Die Ordertätigkeit hingegen wird auf niedrigem Niveau verharren.
PVC: Eigentlich hätte der Rückgang beim Ethylen-Kontrakt (-70 EUR/t) auch beim PVC zu Abschlägen von etwa 35 EUR/t führen müssen. Aber angesichts der nicht gerade überbordenden Versorgungslage auf dem S- und E-PVC-Markt kam es anders. Im Ergebnis gingen die Notierungen daher nur um Werte zurück, die unterhalb der anteiligen Kostenweitergabe lagen. Trotz gedrosselt laufender Produktionen sowie einiger ungeplanter Anlagenausfällen reichte das Angebot aus, um die Nachfrage jederzeit zu bedienen. Angesichts des Rollovers bei Ethylen für Juni sind im kommenden Monat bei den Notierungen für PVC keine großen Ausschläge zu erwarten. Echte Impulse in den Orderbüchern zeichnen sich kurz vor dem Beginn der Sommerferien nicht ab.
PS: Alles neu macht der Mai? Nicht wirklich. Denn auch im Mai blieb die Nachfrage nach Styrolkunststoffen schwach. Und in Ermangelung anderer Impulse folgten die Notierungen für Polysytrol, EPS und ABS im Wesentlichen der Kostenreduktion. Nach dem Rückgang der SM-Referenz um 40 EUR/t gaben auch die Preise für PS ziemlich rasch in demselben Umfang nach. Einige Abschläge, die darüber hinaus gingen, waren nicht verallgemeinerbar. Für den Juni ist ebenfalls keine nennenswerte Belebung der Nachfrage zu erwarten. Daher werden die Preise der Styrolkunststoffe wohl wieder maßgeblich der Kostenentwicklung folgen – also nach unten gehen.
PET: Die Lage im europäischen PET-Markt zeigte sich im Mai 2025 unübersichtlich. Während die Endmärkte weiterhin wenig Impulse sendeten, wurde die Angebotsseite zunehmend unruhiger. Beim Paraxylol (PX), dem wesentlichen Grundprodukt der PET-Strecke, konnten sich die Player bis Ende Mai noch nicht auf den Referenzkurs für April (!) einigen. Die Mai-Notierung steht entsprechend ebenfalls in den Sternen. Die Produzenten belieferten wegen der Mengengarantien mit Vorzug die größeren Abnehmer – meist auch mit Abschlägen, um die Produktion überhaupt aufrechterhalten zu können. Wenn sich die Tendenzen aus dem Mai fortsetzen, könnte es im Juni abermals zu moderaten Erhöhungen kommen. Andererseits hängt die extrem unklare Entwicklung bei PX noch wie ein Damoklesschwert über allem.
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