• Polymerpreise folgen zumeist den Notierungen bei den Vorprodukten
  • Maue Nachfrage und reichlich Material trotz Produktionsdrosselungen

PE: Der Rollover beim Ethylen entfaltete seine stabilisierende Wirkung auf die PE-Notierungen. Die Anlagendrosselungen dauerten an. Material, um die maue Nachfrage bedienen zu können, war teils mehr als ausreichend vorhanden. Der erneute Rollover beim wichtigen Vorprodukt Ethylen wird im Juli einmal mehr die Notierungen stabilisieren. Grundsätzlich wird sich nicht viel ändern. Die Ordertätigkeit wird mau bleiben. Ein Unsicherheitsfaktor ist der 9. Juli: An diesem Tag endet die Schonfrist, die sich die EU mit Blick auf eventuelle Strafzölle gegen US-Importe selbst auferlegt hat.

PP: Im Juni 2025 folgten die Notierungen für Polypropylen durch die Bank der Vorgabe des C3-Kontrakts – und lagen auf dem Rollover. Das Angebot war mehr als ausreichend, um die nach wie vor mauen Abrufe abzudecken. Nicht zuletzt lag dies auch an einem sprudelnden Importstrom aus Asien und dem Nahen Osten. Die Nachfrage hingegen spürt die Kaufzurückhaltung noch immer deutlich. Für den Juli zeichnet sich ein weiterer Monat der Preisstabilität ab. Das dürfte vielen Recht sein. Bei der aktuellen Auftragslage wäre es für viele Anbieter sowie Verarbeiter schwierig geworden, Preisaufschläge an ihre jeweiligen Kunden weiterzugeben.

PVC: „Es war ein Monat zum Durchatmen“ – so lautete der Tenor vieler Marktteilnehmer mit Blick auf die PVC-Preisentwicklung im Juni 2025. Die Notierungen blieben stabil, getragen vom Rollover des Ethylenkontrakts. Erzeuger nutzten die Gelegenheit, um Ruhe in den aufgewühlten Markt zu bringen. Auf der Nachfrageseite dominierte weiterhin Zurückhaltung. Für den Juli deuten sich zunächst keine größeren Veränderungen an. Der Ethylenpreis verbleibt erneut im Rollover, was die PVC-Notierungen weiter stabil halten dürfte. Mit dem Einsetzen der Sommerferien dürften die georderten Mengen weiter zurückgehen.

PS: Im Juni 2025 bestimmten erneut die gesunkenen Vorproduktkosten die Preisentwicklung der Styrolkunststoffe. Die Notierungen für Polystyrol und EPS folgten, auch in der Höhe, mehrheitlich dem Rückgang der Styrol-Referenz. Bei ABS pendelten die Preissenkungen um den Umfang der gefallenen Kompositkosten. Weder bei Verarbeitern noch bei den Erzeugern gibt es nennenswerten Spielraum, bei der Preisgestaltung von der reinen Kostenentwicklung abzuweichen. Im Juli wird sich die Nachfrage wohl nochmals abschwächen. Der geringe Bedarf wird dafür sorgen, dass die Preise der Styrolkunststoffe zum Beginn des dritten Quartals weiter nach untern tendieren werden.

PET: Im Juni 2025 zeigte sich die Lage im europäischen PET-Markt weiterhin wechselhaft. Die europäischen Produzenten gingen mit moderaten Anhebungsforderungen in den Markt. Allerdings stießen sie auf eine Nachfrage, die deutlich unter der Erwartung für den Saisonzeitpunkt blieb. Die eintretende Schwächung des USD gegenüber dem EUR steigerte zugleich die Attraktivität für asiatische Importwaren. Zur Absatzsicherung mussten die Anbieter im Monatsverlauf nicht nur ihre Forderungen wieder einpacken, sondern im Gegenteil sogar moderate Abschläge gewähren. Mehr oder minder alle Marktbeteiligten sehnen sich mittlerweile nach Ruhe und Verlässlichkeit. Der Juli könnte somit auch preistechnisch ein ruhiger Monat werden.

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