• Bei manchen Typen ist die Nachfrage so gering, dass sich kaum noch von Markt sprechen lässt
  • Erzeuger suchen ihr Heil in Produktionsdrosselungen 
  • November droht trist zu bleiben

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PE: Bei den meisten Typen drehten die zu Beginn des Monats noch hoffnungsfroh angekündigten Preisaufschläge bis Ultimo ins Gegenteil. Das lag nicht zuletzt daran, dass der C2-Kontrakt sich um -45 EUR/t vergünstigt hatte. Im Ergebnis mussten die Erzeuger daher oftmals leichte Abschläge hinnehmen. Importe übten einen starken Druck auf die Preise aus.


Die Produktionsdrosselungen in Europa machten sich zunehmend im dünneren Angebot bemerkbar.Hinzu kam die in nahezu allen Bereichen schwächelnde Nachfrage. Für November warten die Marktakteure auf die Fixierung des C2-Kontrakts. Diese Notierung wird den Weg für den Polymerpreis weisen. Dass die Erzeuger auch im November versuchen werden, Energiekostenzuschläge zu erheben, scheint angesichts sinkender Strom- und Gaspreise eher unwahrscheinlich zu sein.

PP: Im September war der Markt für Polypropylen noch gehörig „verprügelt“ worden. Dies ließ die Erzeuger im Oktober ordentlich auf die Bremse treten: Produktionsdrosselungen allerorten. Diese reichten jedoch nicht aus, um die Preise merklich zu stabilisieren. Ganz im Gegenteil: Es kam zu Preisabschlägen, die zum Teil die Höhe der C3-Kontraktnotierungen erreichten. Alle Endabnehmermärkte waren von Rezessionssorgen betroffen, Orders wurden daher nur sehr zurückhaltend platziert. Im November dürften die bislang heftig diskutierten Energiekostenzuschläge endgültig aus den Preisverhandlungen verschwinden. Ob es zu Materialknappheit aufgrund weiterer Drosselungen kommen wird, lässt sich aktuell noch nicht absehen.

PVC: Auch wenn die Notierungen für PVC im Oktober 2022 erneut nachgaben, bleibt das Preisniveau weiterhin hoch. Neuerlichen Druck auf die Preise brachten die schwache Nachfrage und die Konkurrenz preisgünstiger Importe insbesondere aus Asien. Nachfrageseitig einziger Lichtblick waren anziehende Mengenabrufe aus der Pharma-Industrie. Alle übrigen Abnahmesektoren litten unter der wirtschaftlichen Abschwächung. Als Reaktion auf die Marktlage stellen Verarbeiter mehr und mehr Produktionslinien ab. Angesichts des hohen Maßes an Unsicherheit werden sich die Verarbeiter auch bei ihren Bestellungen für den November zurückhalten, was weiteren Druck auf die Preise ausüben dürfte. Aber wie eingangs gesagt: Das Preisniveau ist ohnehin noch sehr hoch.

PS: Die Notierungen der Styrolkunststoffe gaben im Oktober 2022 erneut nach – der geringfügige Anstieg der Styrol-Referenz (+9 EUR/t) blieb somit Makulatur. Denn die Produzenten berücksichtigten die zuletzt rückläufigen Energiekosten in ihren Verkaufspreisen, und die schwache Nachfrage in Verbindung mit einem reichlichen Angebot sorgte für zusätzlichen Abwärtsdruck. Bei sämtlichen Werkstoffen haben die Erzeuger die Produktion gedrosselt. Bei Polystyrol entwickelte sich – nicht zuletzt durch zusätzliche, ungeplante Produktionsausfälle – eine halbwegs balancierte Marktlage. EPS hingegen ist weiterhin lang. Ebenso der Markt für ABS, wo die Produktionsdrosselungen der Erzeuger durch einen verstärkten Zustrom von günstigen Importen aus Asien konterkariert wurden. An dieser Gemengelage wird sich im November wohl nicht viel ändern, zumal der Bedarf an PS, EPS und ABS angesichts der Rezessions- und Inflationssorgen in den Endmärkten weiter schwach bleibt.

PET: Im Oktober 2022 war die Verunsicherung im europäischen PET-Markt mit den Händen zu greifen. Die Nachfrage zeigt sich extrem gering. Trotz umfangreicher Drosselungsmaßnahmen, Wartungen und Force Majeures der europäischen Produzenten blieben diese auf etlichen Mengen sitzen. Für den November ist kein Ende der Misere in Sicht. Es gibt keinerlei Anzeichen einer Belebung der Nachfrage. Aus Asien dringen Meldungen über steigende PX-Preise, was die Referenzfindung in Europa wegen der hier gegenläufig schwachen Nachfrage zusätzlich erschwerte. Die Notausgangstür „Abstellung“ rückt für die Produzenten unweigerlich näher.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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Dr. Oliver Möllenstädt, Hauptgeschäftsführer
Tel.: +49 (030) 2061 67 150
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