• Entwicklung bei den Polymeren oszilliert um die Vorgabe der gefallenen Kosten

    • Nachfrage durch Abschläge nur etwas belebter

    • Endmärkte bleiben wohl auch im August ruhig


Der Fall der europäischen Ethylenreferenz für Juli um 75 EUR/t hatte ein klares Signal gesetzt. Die meisten PE-Notierungen gaben in entsprechender Höhe nach, je nach Ausgangslage und Typ konnte es einmal etwas mehr oder etwas weniger sein. Bei hinreichenden Nachlässen löste sich die Kaufzurückhaltung etwas auf. Viele Abnehmer witterten den preislichen Talboden und deckten sich nun ausreichend ein.

Die PP-Produzenten versuchten zunächst, Teile der von der Propylenreferenz vorgegebenen Kostensenkung einzubehalten. Etliche Sondermengen untergruben diese Bemühungen jedoch zügig. Zur Absatzsicherung wurden im Minimum 80 EUR/t Abschlag gewährt. Bei den copolymeren Qualitäten war es häufig auch mehr.

Bei PVC oszillierten die Abschläge um die anteilige Ethylenreferenz. In der ersten Monatshälfte gelang es den Produzenten noch, größere Mengen leicht darunter abzusetzen. Im weiteren Monatsverlauf konnten Verarbeiter aber meist die volle anteilige Kostenweitergabe realisieren. Die Preise für Zusatzstoffe divergierten. Weißpigmente und Modifier verteuerten sich, wohingegen Weichmacher weiter unter Druck stehen.

Die Preise für Styrolkunststoffe folgten dem erneuten Rückgang der SM-Referenz. Einige Produzenten hatten zunächst versucht, den Rückgang nicht ganz weiterzugeben. Durchsetzen konnten sie sich damit in der Regel nicht. Zur Monatsmitte machten sie eher Zugeständnisse, um Menge auf den Markt zu bringen. Die Nachfrage blieb verhalten.

Der europäische PET-Markt blieb weitgehend von Überversorgung geprägt. Erst im letzten Drittel des Monats, als die Hitzewelle über Europa wallte, zog die Nachfrage an. Da aber waren die meisten Geschäfte bereits abgeschlossen. Trotz der anspringenden Nachfrage blieb es so weiterhin bei gut gefüllten Regalen. Importe waren reichlich erhältlich, wenn auch nicht mehr so attraktiv wie in den Vorwochen.

Im August bieten die Endmärkte weiterhin keinerlei Anlass zur Hektik. Insofern können die Verarbeiter in Ruhe auf die nächsten Wochen schauen. Zwar hat sich die Ethylenreferenz um 10 EUR/t gefestigt, die Umsetzung dessen ist aber nicht unbedingt gewährleistet. Die Angebotsentwicklung bleibt jedoch abzuwarten.

Die Propylenreferenz stagniert auf Vormonatsniveau. Von der Nachfrageseite ist auch bei PP wenig Belebung zu erwarten. Eventuell wird dies kompensiert durch wach werdende Käufer, falls weitere Steigerungen für den Frühherbst in Sicht kommen.

Die PVC-Produzenten sind angesichts der Lage am Natronlaugemarkt unter Druck, Marge gutzumachen. Es ist daher erneut von einem zähen Ringen rund um die C2-Vorgabe auszugehen. Das Angebot dürfte sich wegen der anstehenden Wartungsarbeiten verknappen. Gleichzeitig wird aber die Nachfrage wegen der Urlaubszeit weiter schwach bleiben.

Die Styrolreferenz stieg um 33 EUR/t an. Auch für die Polymere ist daher mit Aufschlägen zu rechnen. Da sich an den Marktfundamenten wenig ändern dürfte, sollten diese aber im überschaubaren Rahmen liegen.

Die PX-Referenz für den Juli wurde spät mit einem marginalen Minus abgeschlossen. Die Kostenseite bleibt daher relativ ruhig. Je nach Wetterverlauf kann die Nachfrage wieder auf den Normalstand springen. Vor diesem Hintergrund könnte es zur Stabilisierung bis Festigung der PET-Notierungen kommen.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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