• Versorgungsengpässe und Allokationen bestimmen das Bild
    • Vorprodukte treiben Preise
    • Aufwärtstrend hält im Februar wohl noch an, doch mit weniger Dynamik

PE: Die Mehrzahl der berichteten Polyethylen-Typen musste im Januar Aufschläge mit deutlichem Margenanteil schlucken. Besonders betroffen waren neben PE-LD-Folien auch die LLD (C6)-Folienmaterialien sowie in etwas geringerem Umfang Rohrtypen. Mengen wurden vielfach allokiert, die Forderungen der Erzeuger erreichten bei einer Kostensteigerung von 65 EUR/t für C2 bis zu 200 EUR/t, Für den Februar liegen Aufschlagswünsche von bis zu 200 EUR/t auf dem Tisch (C2 +70). Eine Umsetzung ist bei teils schwacher Verfügbarkeit wahrscheinlich.

Das zugrundeliegende Problem ist dabei ein strukturelles: Die aktuell geringe Raffinerietätigkeit sorgt auch für einen schwächeren Ausstoß an Olefinen. Importe werden hier und da zwar erwartet, aber wohl erst im März eintreffen.

PP: Auch im Januar 2021 setzten die Produzenten Preisaufschläge für Polypropylen durch, die den Kostenanstieg durch C3 weit übertrafen. Dabei kam ihnen die enge Verfügbarkeit von Materialien entgegen, die durch die gute Nachfrage noch verschärft wurde. Für den Februar ist keine Linderung in Sicht, im Gegenteil: Die C3-Referenz stieg um weitere 85 EUR/t, einige Anbieter fassten Aufschlagsforderungen von bis zu 250 EUR/t ins Auge, bevor die Meldung eines weiteren ungeplanten Anlagenausfalls den Markt erschütterte.

PVC: Schub erhielten die Notierungen von der engen Marktsituation und der regen Nachfrage. Somit konnten die Produzenten von PVC-Basismaterialien die Preise erneut über den anteiligen C2-Kostenanstieg hinaus erhöhen. Die Compounds folgten hingegen weitgehend den reinen Kostenveränderungen. Für den Februar bleiben die Verfügbarkeitsaussichten trübe, weitere Aufschläge sind zu erwarten.

Styrolkunststoffe: Der Anstieg der Styrol-Referenz (+108 EUR/t) ließ die Preise für Polystyrol und EPS weiter in die Höhe schießen – bei Polystyrol gingen die Erhöhungen oftmals sogar etwas über die SM-Kostenveränderung hinaus, bei EPS hingegen lagen sie meist etwas darunter. ABS hat sich von den Vorproduktpreisen ohnehin weitgehend entkoppelt. Hier war es die stark eingeschränkte Versorgung, aus der Sprünge von 200 bis 300 EUR/t resultierten. Im Februar werden die Preise wohl weiter nach oben tendieren, wenn auch deutlich weniger dynamisch als zuletzt.

PET: Deutlich gestiegene Vorproduktkosten trieben die europäischen PET-Notierungen im Januar 2021 nach oben. Die Befürchtungen der Marktbeobachter bestätigten sich sowohl bei PX, dessen Kontraktpreise über Dezember und Januar um 85 EUR/t anzogen, als auch bei MEG, das nach einigen Monaten Stillstand im Januar gleich um 100 EUR/t zulegte. Für den Februar stehen weitere Anhebungen bei den Vorprodukten. Diese werden bei weitgehend unveränderter Angebotslage mit geringen Importen sicher weitergegeben werden, je nach Nachfragelage auch mit leichten Margengewinnen.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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Dr. Oliver Möllenstädt, Hauptgeschäftsführer
Tel.: +49 (030) 2061 67 150
o.moellenstaedt@gkv.de

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