• PE sinkt mit dem Vorprodukt Ethylen
  • PP-Produzenten realisieren Margengewinne
  • Ruhiger PVC-Markt 
  • Styrolkunststoffe und PET weiter abwärts 
  • Festigungen im Februar


Die Preisverhandlungen im europäischen Polyethylen-Markt bewegten sich im Januar meist um die Marke der Kostensenkung der Ethylen-Referenz. Gelegentlich gelangen den Anbietern Teileinbehalte, wohingegen sie bei importanfälligen Qualitäten auch etwas mehr zugestehen mussten. Vor allem in der ersten Monatshälfte lag dies häufig an einer verhaltenen Nachfrage. Diese stabilisierte sich jedoch zunehmend.

Eine letztlich doch überraschend rege Nachfrage erlaubte den PP-Produzenten dagegen eine Margenverbesserung. Die Senkung der Kostenreferenz wurde meist nur gut zur Hälfte weitergegeben. Der spürbare Nachfrageschub resultierte weniger aus dem Bedarf der Endmärkte als vielmehr auf Lagerfüllungen. Diese wurden durch Meldungen über neue Produktionsprobleme an europäischen Standorten sowie Unsicherheiten rund um den Brexit angeschoben.

Am PVC-Markt wurden die meisten Abschlüsse mit moderaten Abschlägen fixiert. Großabnehmer konnten die Dimension der hälftigen Ethylen-Referenz in der Regel erzielen. Die Produktion hat sich wieder stabilisiert. Von der Ordertätigkeit zeigte sich vor allem das Profilsegment angenehm überrascht.

Die Talfahrt der Notierungen für Styrolkunststoffe steuert derweil ihrem Ende entgegen. Analog zum leichten Rückgang der SM-Referenz verzeichneten PS und EPS nur noch leichte Abschläge. Nach dem Jahreswechsel nutzten viele Verarbeiter das günstige Preisniveau, um Lagerbestände wieder aufzufüllen. Bei PS wurden die Orderbücher teils schon zur Monatsmitte geschlossen. Entsprechend fielen die Reduktionen dort niedriger aus als bei EPS.

Eine Wende gab es am PET-Markt zum Jahresauftakt nicht. Der Abwärtstrend setzte sich fort, wenngleich moderater als im Vormonat. Die PX-Referenz fiel den vierten Monat in Folge. Die Ausfälle in der europäischen Produktion machen sich kaum bemerkbar, da ausreichend Importmaterial verfügbar ist. Die Nachfrage zeigte sich saisonal weiter schwach.

Die Ethylen-Referenz für Februar wurde unverändert zum Vormonat fixiert. Viele PE-Marktsegmente wirken unaufgeregt ausbalanciert, sodass weit überwiegend vom Rollover ausgegangen werden kann. Nur hier und da könnten Sonderbedingungen für leichte Abweichungen sorgen.

Die Propylen-Referenz stagniert ebenfalls. Die PP-Produzenten werden angesichts der eng tendierenden Marktlage versuchen, Anhebungen durchzusetzen. Das könnte in moderatem Rahmen gelingen.

Bei PVC stehen die Vorzeichen angesichts der neutralen Kostenvorgabe und der ausgeglichenen Marktlage auf Rollover im Februar.

Die SM-Referenz wurde leicht angehoben. Im Windschatten dürften die Notierungen bei PS und EPS nach oben tendieren. Allerdings dürfte der Anstieg nicht gewaltig ausfallen. Moderate Preisniveaus bieten gute Kaufgelegenheiten.

Bei PET scheint sich etwas zu stabilisieren. Der jüngste Umschwung beim Öl, steigende PX-Spotpreise und festere asiatische Märkte dürften den europäischen Markt stützen. Die Nachfrage wird vermutlich saisonüblich gering ausfallen.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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Tel.: +49 (030) 2061 67 150
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