- Überangebot übt erheblichen Preisdruck aus
- Nachfrage bleibt gering
PE: Importe konterkarieren die Anlagendrosselungen der europäischen Polyethylen-Erzeuger. Am Markt herrschte den ganzen August über ein leichtes Überangebot. Der im August gesunkene Ethylen-Kontrakt (-10 EUR/t) wurde zur Richtschnur. All die Drosselungen halfen nichts: Die Konkurrenz der preisaggressiven Importe vor allem aus den USA übte massiven Druck auf die europäischen Erzeuger aus. Im September werden die Erzeuger wohl versuchen, ihre erodierten Margen wieder aufzupolieren. Sie dürften mit Nachdruck darauf bestehen, zumindest die gestiegenen Kosten für Ethylen (+5 EUR/t) einzupreisen oder die Notierungen sogar darüber hinaus anzuheben. Verarbeiter werden jedoch dagegenhalten. Die KI-Panelteilnehmer erwarten keine baldige Verbesserung ihrer Bedarfe.
PP: Die Notierungen für Polypropylen gaben im August 2025 wieder nach, nachdem sie sich in den beiden Vormonaten seitwärts bewegt hatten. Anfängliche Versuche von Erzeugern, die Preise erneut stabil zu halten, fruchteten nicht. Im August diente sehr rasch der Rückgang der Propylen-Referenz (-10 EUR/t) als Richtschnur zur Bemessung der Abschlagshöhe. Die ohnehin schon schwachen Bedarfe erhielten durch die urlaubszeitgeprägte Bestellflaute einen zusätzlichen Dämpfer. Preisaggressive Importe drängten in Massen auf den europäischen Markt. Selbst neuerliche Probleme von Produktionsanlagen taten der üppigen Versorgungslage keinerlei Abbruch. Für den September zeichnet sich nur wenig Veränderung ab.
PVC: Im August kam es einen weiteren Monat in Folge zu kaum nennenswerten Veränderungen bei den Notierungen von PVC. Viele Abschlüsse orientierten sich an den rückläufigen Kosten bei Ethylen. Darüber hinaus reduzierten einige Erzeuger ihre Preise im Rahmen spezieller Abschlüsse zusätzlich. Das Angebot überstieg die Nachfrage, wenn auch nur leicht. Für September werden erneut nur wenige Veränderungen erwartet. Die Verteuerung des Vorprodukts Ethylen (+5 EUR/t) dürfte die Notierungen in die Aufwärtsbewegung bringen. Impulse, die auf eine merkliche Verbesserung der Nachfrage schließen lassen, zeichnen sich aber bis Jahresende nicht ab.
PS: Im August tendierten die Preise für Styrolkunststoffe den fünften Monat in Folge nach unten. Unter Druck gerieten die Notierungen durch den neuerlichen Rückgang des Referenzkontrakts für Styrol (-35 EUR/t) und die schwache Nachfrage, die in der Hochphase der Urlaubszeit einen zusätzlichen Dämpfer erhielt. Allerdings sind die Margen vieler Erzeuger inzwischen so stark ausgezehrt, dass sie die Kostenermäßigung nicht in vollem Umfang einpreisen wollten. Das Ende der Fahnenstange ist jedoch noch nicht erreicht: Im September werden die Preise für Styrolkunststoffe aller Voraussicht nach weiter nachgeben.
PET: Wie erwartet blieb der europäische PET-Markt im August 2025 weiter im Brackwasser liegen. An höhere Preise war für die europäischen Erzeuger daher nicht einmal entfernt zu denken. Andererseits gab es trotz günstiger Importe keinen Grund zu stärkeren Preissenkungen. Denn auch diese hätten die am Boden liegende Nachfrage nicht wirklich beleben können. Am Ende wurden die marginalen Anhebungen aus dem Juli wieder zurück gesetzt. Die PX-Referenz für August ist früh mit einem leichten Minus von 10 EUR/t fixiert worden. Weiterhin sind keine Impulse in Sicht. Es dürfte beim Rollover oder weiteren marginalen Abschlägen bleiben.

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