• Importe beruhigen die Lage ein wenig
    • Wird Hurrikan „Ida“ die Versorgung erschweren?
    • Unsicherheitsfaktor Autoindustrie


PE: Bei einigen Folienqualitäten verbesserten stärkere Importe das Angebot. Auch konnten die Kontraktvereinbarungen im August befriedigend erfüllt werden. Einigen Verarbeitern gelang es sogar, Zusatzmengen zu erhalten. Die befürchteten starken Auswirkungen der defekten Naphtha-Pipeline bewahrheiteten sich nicht. Der zu Beginn des Monats vorsichtige Rückgang der Notierungen wurde im Laufe des August deutlich stärker. Für den September sind Importe aus den USA avisiert. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob und wie der Hurrikan „Ida“ diese Pläne und Kontingente durcheinanderwirbelte. Das Angebot aus europäischer Produktion hat sich leicht verbessert.

PP: Der Abschwung der PP-Preise, der im Juli eingeleitet wurde, hat sich fortgesetzt. Die Preise für Standard-PP gaben mehrheitlich nach. Die Urlaubszeit setze in Südeuropa Mengen frei, die Abnehmern in Mittel- und Nordeuropa angeboten werden konnten. Zudem verbesserten Importe aus Fernost sowie das Wiederanfahren einer Anlage in den Niederlanden die Verfügbarkeit. Bei der Nachfrage machte sich bemerkbar, dass die europäische Automobilindustrie aufgrund des Chaos‘ in den Lieferketten die Produktionspläne nach unten revidierte. Im September dürften die Preise weiter unter Druck stehen.

PVC: Der August 2021 war der nunmehr 14. Monat in Folge, in dem die Notierungen für S-PVC nach oben strebten. Die Preise haben sich in dieser Zeit fast verdoppelt. Nach wie vor treibt die gravierende Materialknappheit die Preise. Von der Monomerbasis haben sich die Notierungen schon seit langem abgekoppelt. Weil Importe im erforderlichen Umfang weiter ausbleiben und die Verfügbarkeit stark limitiert bleibt, setzt sich der Höhenflug fort. Im Windschatten von S-PVC werden auch die Preise der Compounds weiter nach oben gleiten.

PS: Im August 2021 hat der Anstieg der SM-Referenz (+36 EUR/t) die Preise für Polystyrol und EPS wieder nach oben drehen lassen. Zum Monatsbeginn richteten sich die Anhebungen noch weitgehend nach der Monomerverteuerung, aber im weiteren Monatsverlauf bröckelte die Aufschlagshöhe. Bei ABS brachten die Kostensteigerungen für Butadien (+225 EUR/t) und ACN (+105 EUR/t) einen stärkeren Anstieg. Der September beschert dem Markt derweil wohl wieder rückläufige Preise. In Bezug auf ABS rechnen Marktakteure mit einem (schwachen) Rollover.

PET: Die Lage in den europäischen PET-Märkten blieb im August 2021 sehr flau. Wetter und Pandemie zügelten die Nachfrage. Die Produktion blieb unaufgeregt, und zugleich rückten Importe mehr und mehr ins Reich der Legenden. In dieser Lage blieb der einzige Impuls der Anstieg der PX-Notierung. Die Produzenten konnten immerhin die anteilige Kostensteigerung einpreisen. Die Vorproduktnotierungen stehen weiterhin in Aufwind. Mit Anhebungen muss daher gerechnet werden.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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Dr. Oliver Möllenstädt, Hauptgeschäftsführer
Tel.: +49 (030) 2061 67 150
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