• Kostensenkungen schlagen spürbar durch
  • Produzenten gelingen aber Margenverbesserungen durch Einbehalte
  • Im Januar weiterhin abwärts, wenn auch verlangsamt

Die europäischen PE-Anbieter sträubten sich im Dezember 2018 erfolgreich gegen eine vollständige Weitergabe der Kostensenkung. Die Margeneinschnitte der vorgehenden Monate waren offensichtlich zu tief, als dass sie nochmals hätten nachgeben können. Zwar kamen aufgrund der dreistelligen Kostensenkung der C2-Referenz immer noch substanzielle Abschläge zustande, aber die Richtungsänderung in der Margenentwicklung hellte die Mienen der Produzenten etwas auf.

Von Monatsbeginn an wehrten sich auch die PP-Anbieter gegen die volle Weitergabe der ebenfalls dreistellig abgewerteten Propylen-Referenz. Wegen der leicht enger tendierenden Marktlage gelang ihnen dann tatsächlich die Einbehaltung respektabler Anteile der Kostensenkung – aus Sicht der Produzenten eine fällige Gegenbewegung zu den Margenerosionen der letzten Zeit.

Angesichts des deftigen Rückgangs der Ethylen-Referenz gingen die Preisvorstellungen am PVC-Markt deutlich auseinander. Die von Verarbeitern angestrebte anteilige Umsetzung des C2-Rückgangs gelang nur im Ausnahmefall. Generell konnten Produzenten Marge einfahren, Höhe und Umfang divergierten aber stark. Die Bandbreite der Abschlüsse blieb groß.

Die Preise für Styrolkunststoffe rauschten weiter nach unten und folgten damit der neuerlichen Talfahrt der Styrol-Referenz. Auch hier behielten die Erzeuger jedoch einen Teil der Kostenreduktion ein und verbesserten somit ihre Margen. Die Nachfrage gestaltete sich recht verhalten. Über die Feiertage legten viele Verarbeiter Betriebsferien ein oder drosselten die Produktion. Zudem verringerten viele Akteure aus bilanziellen Gründen den Umfang ihrer Lagerbestände.

Wie erwartet gingen die PET-Preise nochmals zurück. Die Kostenreferenz für PX blieb nach dem Sprung im September im dritten Monat hintereinander auf dem Rückzug. Das beeinflusste insbesondere die umfangreicheren Geschäfte am unteren Rand. Die Nischen am oberen Rand dagegen blieben etwas stabiler. Auch der Handelsmarkt stabilisierte sich derweil stärker, der Importdruck ließ etwas nach.

Die Ethylen-Referenz für Januar wurde in Folge der anhaltenden Schwäche in den Öl- und Petrochemiestrecken nochmals um 40 EUR/t heruntergesetzt. Angesichts der anhaltenden Ruhe in der Nachfrage dürfte die Kostensenkung weitgehend als Maßstab der Dinge fungieren.

Auch die Propylen-Referenz ging um 35 EUR/t weiter nach unten. Bei der herrschenden ausgeglichenen Marktlage bei ruhiger Nachfrage ist von einer Weitergabe der Kostensenkung bei allen Qualitäten auszugehen, obwohl die Produzenten sicher Margenverbesserungen erzielen wollen.

Bei PVC könnte das neue Jahr weitere, wenngleich moderatere, Preiserleichterungen bringen. Übliche Messlatte wird die hälftige Ethylen-Referenz sein. Bei den Compounds tendieren sowohl Titandioxid als auch die Weichmacher schwächer.

Die Styrol-Referenz für Januar ging moderat zurück. Erzeuger kündigten bereits leichte Erhöhungen an. Die Abnehmer wollen verständlicherweise weitere Nachlässe, was von der Marktlage unterstützt wird.

Die Öl- und Petrochemiestrecken haben in der zweiten Dezemberhälfte weiter nachgegeben. Das wird sich sicher auch in der PX-Referenz für Januar spiegeln, die wie üblich zu Monatsbeginn noch nicht vorliegt. Eine weitere Kostenentlastung sollte bei verhaltener Nachfrage auch zu abermaligen Nachlässen bei PET führen.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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Tel.: +49 (030) 2061 67 150
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