• Produzenten gelingen allenfalls marginale Margensteigerungen bei Polyolefinen und PVC
    • SM treibt Styrolpolymere hoch
    • PET weiter schwach
    • Anbieter planen Mai-Offensive

Die europäischen PE-Anbieter erreichten aus ihrer Sicht im April ein erstes Etappenziel. Meist wurde zumindest die Kostenweitergabe erreicht und somit der Margenverfall gestoppt. In einigen Fällen konnten sogar erste, noch moderate Margensteigerungen erzielt werden. Nachfrageseitig zeigte sich ein durch Ostern zweigeteilter Monat – zuvor blieb es ruhig, danach gingen die Order teils deutlich nach oben.

Liebend gerne hätten auch die PP-Produzenten die Margen etwas deutlicher erhöht. Letztlich blieb die Nachfrage aber doch zu schwach, um viel mehr als die Weitergabe der um 20 EUR/t gestiegenen Propylen-Referenz zu erreichen. Zumindest bei niedrig stehenden Abnahmen blieben die Anbieter aber hart genug, um wenigstens etwas zu erlangen.

Das deutliche Gros der Abschlüsse bei PVC lag bei der anteiligen Ethylen-Referenz. Trotz verschiedener Produktionsengpässe standen den Abnehmern genügend Mengen zur Verfügung. Bei den Zusatzstoffen blieb TiO2 stabil, Weichmacher dagegen zeigten Aufwärtstendenzen.

Der neuerliche Anstieg der Styrol-Referenz (+97,5 EUR/t) hat die Notierungen der Styrolkunststoffe weiter nach oben befördert. Die Aufschläge erreichten jedoch nicht immer den vollen Umfang der Kostensteigerung. Denn zum einen bremste insbesondere bei PS und ABS die verhaltene Nachfrage, zum anderen hielten viele Verarbeiter die Ordermengen nach dem kräftigen Preisanstieg möglichst gering, indem sie verstärkt auf Lagerbestände zurückgriffen.

Für den April hatten die PET-Anbieter auf das Erwachen der Frühlingsnachfrage gehofft, was jedoch enttäuscht wurde. Da zugleich die Importlage nicht ungünstig war und die Kosten sich seitwärts entwickelten, mussten die Produzenten teils sogar Nachlässe gewähren. Die meisten Abnahmen wurden im Rollover vereinbart.

Die steigenden Notierungen in den Ölstrecken mit dem Ausblick auf folgende Kostensteigerungen in der Petrochemie hatten bereits in der zweiten Aprilhälfte für eine Belebung der PE-Nachfrage gesorgt. Mit der erneut gestiegenen Ethylen-Referenz, der Wartungssaison bei Crackern und dem anstehenden langen Arbeitsmonat dürfte der Abfluss im Mai sicher nicht nachlassen. Es ist vor diesem Hintergrund mit spürbaren Anhebungen bei PE zu rechnen.

Den PP-Produzenten könnte zumindest im Standardsektor deutlichere Margensteigerungen gelingen. Dem nach wie vor gering tendierenden Angebot jedenfalls steht eine anziehende Nachfrage gegenüber. Die Sprünge dürften aber nicht ganz so groß werden, wie die Anbieter erhoffen. Denn die allgemeine Konjunkturlage wirkt nicht berauschend.

Die Vorgaben von der Kostenseite deuten auf einen erneuten Anstieg der PVC-Notierungen. Wegen der schlechten Natronpreise spüren Produzenten zudem steigenden Druck, die Polymer-Margen anzuheben. Die anteilige Kostenweitergabe dürfte daher das Minimum bilden.

Eine Stabilisierung zeichnet sich bei den Styrolkunststoffen ab. Die maßgebliche SM-Referenz für den Mai lag bis Redaktionsschluss zwar noch nicht vor, aber in den letzten Apriltagen hatten die SM-Spotpreise die vorherigen Zuwächse größtenteils wieder eingebüßt. Beobachter gehen vom Rollover der Referenz aus.

Die PET-Notierungen tendieren stabil bis fester. Ausschlaggebend wird die Entwicklung der Nachfrage sein. Je nach der Trendstärke dürfte die Spanne von Rollover bis zu spürbaren Steigerungen reichen.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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