- Polyamide geraten ins Rutschen
- Erosionserscheinungen bei PMMA
- PC überraschend stabil
- PBT und POM ziehen ebenfalls ruhige Bahnen / Trends halten im November an
Im Oktober 2015 mussten die europäischen Anbieter von Polyamiden den Realitäten von Kostenentwicklung und wachsendem Importdruck Tribut zollen. Die unabhängigen Compoundeure konnten sich vor allem beim PA 6 an einem guten Angebot von Basispolymeren bedienen, das den Markt unterspülte. Auch das PA 6.6 geriet über konkurrierende Anwendungsfelder nun in den Abwärtsstrudel. Dort befinden sich die commoditynahen ABS sowie PP-Compounds ohnehin. Polycarbonat dagegen blieb trotz des vorhergehenden Benzolabsturzes auch zum Quartalswechsel erstaunlich stabil. Hier haben die Anbieter die Mengensteuerung offenkundig gut im Griff. Zu Erosionen kam es einzig am oberen Rand der PMMA-Qualitäten, die restlichen technischen Thermoplaste verliefen seitwärts.
Während der Importdruck bei POM etwas nachließ, machen sich bei den Polyamiden nun die in den letzten Jahren massiv aufgebauten chinesischen Kapazitäten zunehmend bemerkbar. Nicht mehr nur Caprolactam steht unter Druck, ebenso greifen einfache Basisqualitäten des PA 6 die Regranulate und freien Compoundmengen an. Diesem Sog kann sich auch das „vornehmere" PA 6.6 nicht mehr entziehen. Beim PMMA sind weitere Korrekturen zu erwarten, die Luft ist hier noch nicht vollständig entwichen. In den übrigen Segmenten sieht es vorerst ruhiger aus, hier muss wohl der Jahreswechsel für Änderungen in den Blick gefasst werden.