• Angebotssteuerung hält Notierungen überwiegend stabil
  • Nachfrage bleibt jedoch weiterhin stark verhalten
  • Abwertungen bei Polyamiden im Mai wahrscheinlich

Im April 2019 wirkten die von den europäischen Anbietern technischer Thermoplaste ergriffenen Maßnahmen zur Produktions- und Angebotssteuerung so wie geplant. Die Anpassung an die wie erwartet weiter stark verhaltene Nachfrage sorgte für Stabilität in weiten Bereichen. Bei den klassischen technischen Werkstoffen kam es lediglich bei den stark von globalen Entwicklungen geprägten PMMA-Qualitäten zu Abschlägen. Dies entspricht aber im Prinzip einer weiteren Normalisierung nach der lange anhaltenden intensiven Hochpreisphase wegen der mittlerweile überwundenen MMA-Knappheiten. Die commoditynahen Stoffe zogen dagegen im Gefolge der jeweiligen Grundstoffe an, ABS deutlich stärker als die PP-Compounds.

Auch im Mai sind keine Impulse zur Verbesserung der mürben Lage im Automobilbau in Sicht. Wegen der vielen Arbeitstage des Monats und des Frühlings ist aber mit leichten Belebungen aus anderen Sektoren zu rechnen. Dennoch dürfte es den Anbietern schwerfallen, die Stück für Stück anschwellenden Kosten in ihren Preisen weiterzugeben. Die Polyamide wirken sogar stark unter Preisdruck. Hier sind Abwertungen wahrscheinlich, zumal die Qualitäten noch stärker von Automotive-Anwendungen beeinflusst sind als andere technische Thermoplaste. ABS und PP-Compounds werden wie üblich den jeweiligen Vorproduktpreisen folgen, wenn auch voraussichtlich eher zögerlich.