Berlin, 15. Oktober 2018

Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Industrie durch Strompreise gefährdet

Die heutige Bekanntgabe der Umlage zur Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien (EEG-Umlage) für 2019 ist aus Sicht der mittelständischen Industrie kein Grund zur Entwarnung. Das leichte Absinken werde an anderer Stelle durch höhere Netzentgelte und weitere steigende Abgaben auf den Strompreis wieder aufgefressen.

Für die im Bündnis faire Energiewende zusammengeschlossenen mittelständischen Industriebranchen bleibt die Belastung der Unternehmen im internationalen Wettbewerb damit weiter unerträglich hoch.
Ingeborg Neumann, Präsidentin des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie: „Die Bundesregierung weiß seit langem, dass die EEG-Umlage für die 95 Prozent nicht entlasteten mittelständischen Industrieunternehmen viel zu hoch ist und diese dadurch im internationalen Wettbewerb erheblich benachteiligt sind. Dadurch können dringend benötigte Investitionen in stromintensiven Bereichen nicht getätigt werden. Das gefährdet nicht nur unsere Arbeitsplätze, sondern auch die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland.“ Die Kosten für die EEG-Umlage in Deutschland betragen allein so viel wie der komplette Strompreis in den USA oder in China.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hatte zuletzt Ende September auf dem Tag der Deutschen Industrie angekündigt, die mittelständische Industrie beim Strompreis zu entlasten und dazu Gespräche mit der Industrie zu führen. Nach Ansicht des Bündnisses faire Energiewende wird es Zeit, dass der Wirtschaftsminister seinen Worten auch endlich Taten folgen lässt.
Angesichts gut gefüllter Staatskassen müsse eine Entlastung durch eine Haushaltsfinanzierung der Energiewende jetzt möglich sein, so das Bündnis, das branchenübergreifend etwa 10.000 deutsche Unternehmen mit rund einer Million Beschäftigten und etwa 200 Milliarden Euro Jahresumsatz vertritt.
Ingeborg Neumann: „Für unsere mittelständischen Unternehmen von der Zugspitze bis zur Ostsee entwickelt sich die Energiewende zu einer einzigen Kostenlawine. Wenn hier nicht endlich etwas passiert, geht uns als Unternehmen die Luft aus.“

Zum Bündnis faire Energiewende zählen:
Bundesverband der Deutschen Gießerei- Industrie BDG, www.bdguss.de
Bundesverband Keramische Industrie e.V., www.keramverbaende.de
FDBR e.V. – Fachverband Anlagenbau, www.fdbr.de
Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V., www.textil-mode.de
Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V., www.gkv.de
wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V., www.wdk.de
WSM Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V., www.wsm-net.de

www.faire-energiewende.de

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 72,5 Mrd. € und 319.264 Beschäftigten in 2.997 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

Pressekontakt

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Petra Diroll, Leitung Politik und Kommunikation
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